Seit 1972 Malkurse für Freizeitmaler – Wie die Malschule den Ort belebt und geprägt hat

25-07-2023 | ISeit Jahresanfang 2023 wird intensiv daran gearbeitet, werden schriftliche Quellen ausgewertet, darunter Gästebücher, werden Fotografien aus frühen Malkursen sortiert um ein Buch über 50 Jahre Malschule zu schreiben. Viele Kisten mit Unterlagen, Aufzeichnungen und Tausenden Fotografien sind zu sichten und wichtiges auszuwählen. Es werden Aufsätze und afrühere Veröffentlichungen besorgt, gelesen und ausgewertet. Dazu werden Zeitzeugen und Beteiligte befragt.

Etwa 160 Seiten Umfang wird das mit vielen Fotografien und Bildern illustrierte Buch haben. Es wird viel zu lesen geben aus vergangenen und weitgehend vergessenen Zeiten. Es werden nicht wenige Überraschungen und Hintergründe zu Tage befördert. Die Malschule hat Willingshausen nach Jahrzehnten des Vergessens wieder zu einem Malerdorf gemacht. Daran waren wenige Personen beteiligt und es kamen nach den ersten Kursangeboten 1972 mehr und mehr Malgäste zu Kursen, die für 14 Tage angeboten wurdeDie frühen Kulturtouristen aus den 1970iger und 1980iger Jahren in Willingshausen, mehrere Tausend in 50 Jahren,  haben dabei eine Menge Geld ins Dorf gebracht. Sie wurden Gäste in Pensionen und waren Aktivurlauber, die Tag für Tag satt zu Essen und ordentlich zu Trinken haben wollten. Nicht zu vergesssen alle möglichen Malutensilien, die sie beim Dorffriseur Knauf finden und erwerben konnten.

Aus ersten Malkursen von Günter Heinemann, dann bald mit dessen Ehefrau Marianne Heinemann als Dozentin ebenfalls angeboten, entwickelte sich die Malschule Willingshausen als eine wachsende Institution in Ort, den rund 100 Jahre zuvor Maler ins wachsender Zahl in den Sommermonaten besuchten und zu einer Malerkolonie werden ließen.

Malschüler brauchten Atelierräume, nicht alleine für Tage und Zeiten, an denen Der Himmel bewölkt ist und Regenwetter das Zeicnnen und Skizzieren im freien verhindert. Zunächst wurden in der alten Schule, heute Apotheke, Atelierräume eingerichtet. In den 1980er Jahren hat die Gemeinde Willingshausen das Gebäude des vormaligen Gasthaus Haase erwerben können, um darin Atelieräume in der Dachetage einzurichten. Das heutige Gerhardt-von-Reutern-Haus wurde Domizil für die Malschule Willingshausen und Schrittmacher einer Besinnung im Ort auf die zurückliegende Tradition. Andere wollten nicht außen vor bleiben und dazu wurde 1996 das Künstler-Stipendium für Willingshausen ins Leben gerufen, das zwei jungen Künstlern jeweils einen dreimonatigen Arbeitsaufenthalt finanziert.

Kanpp 10 Jahre später erfuhr mit dem Neubau der Kunsthalle im Jahr 2005 die Malschule weitere Impulse und erweiterte Möglichkeiten für Ausstellungen. Neben den unmittelbaren Malkursen, seit 1992 von Ulrike Schulte geleitet und organisiert, wurden mehrere Projekte mit dem Förderverein Kulturlandschaft Schwalm verwirklicht, die sich mit Thehem wie Wandel von Landschaft und Dorfbild auseiandergesetzt haben.